Die NABU Kreisgruppe Goslar e.V. hat gemeinsam mit der Kinder- und Jugendhilfe „Kompass“ zwei
Ferienwochen mit acht bzw. sieben Kindern im Alter von sechs bis zwölf Jahren organisiert und durchgeführt. Wir haben versucht, den Kindern ein breites Spektrum an Aktionen zu bieten, damit sie
die Vielfalt der Natur und den besonderen Schutzstatus kennenlernen konnten.
Die erste Woche (26.07. – 30.07.) sowie die zweite (02.08. – 06.08.) liefen – bis auf kleine Abänderungen – vom Programm ähnlich ab.
Montags lernten die Kinder die Welt der Amphibien kennen, indem sie mit der Amphibienexpertin Annegret Grabenhorst an der Leiteinrichtung für Amphibien an der Innerste Talsperre entlanggelaufen
sind und ihnen der Sinn des Amphibienzauns nahegebracht wurde. In der ersten Woche hatten die Kinder Glück und konnten einige Jungfrösche und aufgrund des feucht, milden Klimas sogar einen
Feuersalamander erblicken.
Am Dienstag ging es mit dem Ornithologen Paul Kunze auf eine Entdeckertour rund um das Gebiet bei Fortuna, Liebenburg. Herr Kunze erzählte den wissbegierigen Kindern einiges über Vögel, Bäume und
andere Pflanzen. Dieses Mal hatten die jungen Teilnehmer der zweiten Woche ein großes Los gezogen, denn Herr Kunze hat zwei Mauersegler-Neugeborene, die er aufzieht, mitgebracht. Aber auch die
Galloway-Rinder, die zurzeit auf der Streuobstwiese Fortuna weiden, stoßen auf große Begeisterung bei den Kindern.
Mittwoch war ein erlebnisreicher Tag, an dem es zum Diabas-Steinbruch in Wolfshagen ging. Zuerst wurde die Gruppe von Barbara Dancs (zertifizierte Waldpädagogin, Bergwiesenführerin und
Kursleiterin für Waldbaden) um den Steinbruch geführt. Aus zuvor nach Kategorien gesammelten Pflanzen, die mit allen Sinnen kennengelernt werden durften, wurde ein Mandala geschaffen. Die übrig
gebliebenen Kräuter und Sträucher konnten auf Butterbroten verspeist werden oder auch zur Gestaltung von Postkarten benutzt werden. Direkt im Anschluss ging es mit Willi Grope (Naturschutzwart
des Harzklub-Zweivereins Wolfshagen) in den Steinbruch rein, was nur in Ausnahmesituationen gestattet ist. Es wurde nicht nur über die hier lebenden Tiere berichtet (Uhu, 60 Libellen-Arten,
Molche, Frösche, Geburtshelferkröte), es wurden auch Amphibien gesichtet. Wir hatten außerdem das Glück, dass wir auf Bruno Scheel (freier Mitarbeiter im NABU-Niedersachsen, eingesetzt im Projekt
LIFE-Bovar) treffen konnten, der gerade eine Reproduktionskontrolle der seltenen Geburtshelferkröte durchführte und Interessantes über das LIFE-Bovar Projekt zum Fördern des Aufkommens
gefährdeter Amphibienarten erzählen konnte.
Donnerstag ging es spannend weiter und es konnte in das Reich der Insekten gemeinsam mit dem Athropoden, Gerwin Bärecke, eingetaucht werden. Es war für alle Beteiligten erstaunlich, wie viel
Leben auf einer kleinen Strecke an der Innerste, zwischen Bredelem und „Kompass“-Gelände entdeckt werden konnte. Mithilfe eines Vergrößerungsglases konnten die Kleinstlebewesen haargenau
beobachtet werden und die Frage nach „komischen“ kleinen Erdlöchern, auf die vorher nie beachtet wurde, konnte ausführlich geklärt werden.
Freitag wurde deutlich weniger gelaufen, aber langweilig war es sicher nicht. Zuerst führte unser Drohnenpilot die Rehkitzrettung durch, bei der zwar kein Rehkitz, aber eine unserer
Bundesfreiwilligen gesucht werden musste. Anschließend wurden Vogelhäuser zusammengeschraubt und angemalt. Zum krönenden Abschluss der anstrengenden, aber sicherlich auch sehr aufschlussreichen
Woche, wurde gegrillt.
Hier ein kleiner Einblick von Dienstag – Donnerstag.